Mein Name ist Wolfgang Stute.

Seitens der Pflegeberatung im Sozialdienst des Universitätsklinikums betreue ich die Palliativstation. Schwerpunktmäßig werde ich angefordert, um häusliche Versorgungen, Verlegungen in ein Pflegeheim oder die Aufnahme in einem Hospiz zu organisieren.

Bezüglich der häuslichen Versorgung umfasst meine Tätigkeit die ganze Palette der häuslichen Versorgungsmöglichkeiten: Einleitung einer Pflegestufe, Organisation eines Pflegedienstes, von dringend benötigten Hilfsmitteln wie z.B. Rollstuhl, Krankenbett oder Sauerstoffgerät. In allen Aufgabenbereichen ist in der Regel vorab eine Kostenklärung d.h. Kontaktaufnahme mit der Kranken – oder Pflegekasse und Beantragung der benötigten Leistungen erforderlich. Diese unvollständige Aufzählung und kurze Schilderung meines Tätigkeitsgebietes zeigt, wie breit gefächert und vor allem auch individuell unterschiedlich die Versorgungen, die zu organisieren sind sein können.

Bei all dem ist  es wichtig, die besondere Situation der Patienten, die auf die Palliativstation aufgenommen werden und ihrer Angehörigen zu berücksichtigen – nämlich, dass diese Patienten schwer, häufig final erkrankt sind und nicht „mal eben“ 14 Tage eine Erkrankung, von der sie wieder genesen auskurieren. Nein, auf der Pallliativstation ist die Situation in der Regel eine ganz andere.

Und es stellen sich auch oft ganz andere und existenzielle Fragen.

Bei meiner Tätigkeit bin ich auch immer verpflichtet, die Vorgaben der Station bzw. der behandelnden Ärzte hinsichtlich des Entlassungstermins im Blick zu haben und diesen möglichst einzuhalten. Dies erfordert viele Kontakte mit allen an der späteren Versorgung Beteiligten, um die Versorgung der Patienten optimal zu organisieren.

Dies zeigt auch, wie abwechslungsreich die Tätigkeit im Sozialdienst ist. Keine Situation ist wie die vorherige. Flexibilität und sich immer wieder neu auf die jeweilige Situation einstellen sind hier außerordentlich wichtig. Was an der Palliativstation ganz speziell ist, gerade im Vergleich zu anderen Stationen ist zum Einen der regelmäßige Austausch und die Team-Zusammenarbeit mit allen dort involvierten Berufsgruppen.  Zum anderen ist es die Ruhe, die dort in den Patientenzimmern herrscht und die hilft, eine gute Gesprächsatmosphäre für die nicht immer leichten zu besprechenden Themen zu finden.

Und ich persönlich kann sagen, dass ich es schätze, wenn wir dort mit Ärzten, Pflegenden, Patienten und Angehörigen über „das Eigentliche“ sprechen, es um den Kern der Situation und des Menschen geht. Da sind mir die Menschen dort nah, und dies schätze ich sehr, und es gibt meiner Arbeit Befriedigung.

 

Sozial wird der Mensch, weil er sich selbst im andern sucht.

Karl Kraus