Wir haben einen unerwarteten Palliativpatienten aufgenommen – unser „neues“ Klavier. Wir haben es gebraucht gekauft und uns riesig gefreut, dass ab demnächst hier tolle Konzerte stattfinden können. Es ist wirklich ein wunderschönes Klavier, eine ganz alte Dame, noch mit echten Elfenbeintasten, wunderschönen Intarsien und gedrechselten Füßen. Der Geschäftsführer des Sana-Klinikums hat den Transport gespendet und unser erster Vorsitzender netterweise die Kollekte seiner Hochzeit, um den Klavierstimmer zu finanzieren. Dieser war vor Ort und hat mir leider mitgeteilt, dass es sich bei dem Klavier um einen höchst palliativen Fall handelt. Das Klavier hat einen Wasserschaden, der von außen so nicht sichtbar war und der eine Reparatur unmöglich macht bzw. so teuer wie die Neuanschaffung eines Steinway Flügels wäre. Was habe ich gelernt – erst den Klavierstimmer anrufen, dann kaufen!

Wir waren schon alle ein bisschen verzweifelt! Noch haben wir kaum Geld auf dem Spendenkonto und ob wir nochmal so ein schönes Exemplar finden, wage ich auch zu bezweifeln. Aber es geht ja bekanntlich immer eine Tür auf und das Pianohaus Guckel in Offenbach war super hilfreich und organisiert uns jetzt ein Klavier zu kleinem Geld. Danke dafür!

Also sollten sie Ersatztasten benötigen oder eine schöne Dekoration für ihr Wohnzimmer suchen – wir hätten etwas abzugeben… Sollte sie diese Geschichte zu Tränen gerührt haben, dann freuen wir uns natürlich über ein paar Dollar für das neue Klavier. Sie werden es dann hier auch kennenlernen dürfen und bekommen einen Ehrenplatz beim ersten Konzert auf der Palliativstation.

Tja, mein Name hat mal wieder sein Bestes gegeben – Herzliche Grüße vom Master of Desaster!

 

Da wo die menschliche Sprache aufhört, fängt die Musik an.

Richard Wagner