Ich mag diese Männer und Frauen, die mit dem Tod zu tun haben,

Förmliche, zuvorkommende Menschen, deren Beruf es ist,

Auf ihre Blicke zu achten, die Worte vorsichtig zu gebrauchen.

 

Ich mochte die Frau in dem sonnengefluteten Raum,

Die einen nach dem anderen empfing wie mich,

Und das an jedem Arbeitstag. Sie fragte die Dinge, die sie fragen muss,

 

Und dankt mir für die Auskünfte. Mich stört es nicht einmal,

All deine Merkmale in kleine Kästchen einzutragen.

Ich mag das Gefühl, dass sie all das zuvor gesehen hat,

 

Es gibt ein Formular, es gibt einen Weg. Andererseits,

Keiner von denen, die für einen Schatten vorsprechen,

Gleicht seinem Vorgänger, und ich sehe, das weiß sie auch.

 

Ich bin froh, dass es ein Formular gibt, um deine Eigenheiten festzuhalten,

Deine Daten, die Ursache. Ebenso froh, wie ich über die Männer bin,

Die ein Gerüst aus ihren starken Griffen bilden werden.

 

Und pünktlich zwischen zwei anderen Pünktlichkeiten

Tun, was sie an jedem Arbeitstag verrichten müssen:

Noch eine Last für jemand anderen tragen.

Es ist alltäglich. Du bist besonders.

David Constantine

 

In diesem Gedicht geht es eigentlich um Bestatter, aber ich finde, es passt auch wunderbar zur Palliativmedizin! Es ist mir heute morgen über die Ehefrau eines Kollegen auf den Tisch geflattert und es hat mir direkt sehr gefallen! Ein bisschen etwas zum Nachdenken und Innehalten in dieser hektischen Vorweihnachtszeit.

Also schön langsam, sonst müssen die Männer viel zu früh ihr „Gerüst aus starken Armen“ einsetzen.

 

Master of Desaster – Dieser Titel hat übrigens in Offenbach eine ganz neue Bedeutung erlangt… Aber dazu mehr demnächst!