Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät? Tja, nicht nur der Pink Panther ist verwirrt – ich auch! Was ist eigentlich passiert? Verflixt, schon wieder Weihnachten! Dabei habe ich doch gerade erst gedacht: „Gut das es mal wieder vorbei ist und es keinen Toten bei der Familienfeier gegeben hat…“ :-). Dieses Jahr ist mir eigentlich unter den Fingern zerronnen, so ein Stellenwechsel hält doch auf Trab.
Und so geht es auch den Patienten und ihren Angehörigen auf der Palliativstation oder in unserer ambulanten Betreuung. Wenn der Tod den Raum betritt, sich so langsam ankündigt, vielleicht schon seine Sense gehoben hat, um den Lebensfaden zu durchtrennen, dann erleben alle Beteiligten manchmal eine massive Beschleunigung der Zeitabläufe. Soviel hätte noch geklärt, besprochen oder beweint gehört – aber die Sanduhr kennt kein Erbarmen. In der Weihnachtszeit trifft es Alle besonders hart, irgendwie ist es ja doch eine sehr emotionale Zeit und vor allem eine Zeit, die man in der Regel mit der Familie verbringt – oft mehr Müssen als Wollen. Aber das Gefühl, dass es die letzte Chance auf ein gemeinsames Weihnachten ist, verändert das Erleben sehr stark und ich kann all die Male gar nicht mehr zählen, an denen ich gehört habe: „Ausgerechnet an Weihnachten – ich werde nie wieder einfach nur Weihnachten feiern können!“ Wenn die Emotionen hoch kochen, dann haben auch wir es schwerer und Menschen in unserer Betreuung brauchen dann oft einen extra Aufschlag Zuwendung, Verständnis und vor allem Zeit. Das, woran es uns allerdings in der Regel am meisten mangelt!!
Aber wir versuchen es jeden Tag aufs Neue und auf diesem Wege einfach mal ein dickes Dankeschön an alle meine ehemaligen und jetzigen Mitarbeiter: Ihr schafft diesen Spagat und deshalb bin ich so unsagbar stolz auf Alle! Was für ein Glück für die Menschen, die von Euch begleitet und versorgt werden. Und was für ein Glück für mich, dass ich mit Euch arbeiten darf oder durfte. Seid stolz auf Euch und gebt nie auf – egal wie stark der institutionelle Wind auch weht!
Ich wünsche allen Lesern friedliche und erholsame Feiertage und einen guten Start ins Jahr 2018!
Master of Desaster
Jedes Mal,
wenn zwei Menschen einander verzeihen,
ist Weihnachten.
Jedes Mal,
wenn Ihr Verständnis zeigt für Euere Kinder,
ist Weihnachten.
Jedes Mal,
wenn Ihr einem Menschen helft,
ist Weihnachten.
Jedes Mal,
wenn ein Kind geboren wird,
ist Weihnachten.
Jedes Mal,
wenn Du versuchst, Deinem Leben
einen neuen Sinn zu geben,
ist Weihnachten.
Jedes Mal,
wenn Ihr einander anseht
mit den Augen des Herzens,
mit einem Lächeln auf den Lippen,
ist Weihnachten.
Volksweisheit
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