Dieser Beitrag soll -hoffentlich- nicht mein letztes Wort sein, sondern der letzte Beitrag für dieses Jahr sein. Folgenden Zettel habe ich bei meinem Hausbesuch in der Küche eines älteren Herren gefunden:

 

Der ältere Herr lebt inzwischen alleine in einem großem Haus, ist bettlägerig und wird von einer Pflegekraft versorgt. Als ich Rezepte geschrieben habe, ist mir dieser Zettel an der Küchenwand aufgefallen. Wer von den Beiden hat wohl den Zettel aufgehängt? Wann war der letzte Tag der Ehefrau? War es eine liebevolle Ehe? Gab es diese letzten Worte?

Leider konnte ich den Patienten nicht befragen, denn es war keine Kommunikation mit Ihm möglich. Also werden alle diese Fragen offen bleiben müssen. Aber es läßt einen doch sehr nachdenklich zurück. Wie halte ich es mit meinen Worten? Sind sie immer geeignet um den Anderen zu trösten, sollte ich plötzlich sterben? Wohl kaum. „Denk an die Wäsche!“ „Ich komme heute Abend später nach Hause!“ „Vergiß nicht den Müll mit runter zu nehmen!“ Viel Appellatives und wenig geeignet um in guter Erinnerung zu verbleiben…

Ob das Ehepaar es geschafft hat, immer nur gute Worte zu formulieren? Wir werden es leider nie erfahren.

Aber immerhin gibt es überlieferte letzte Worte, die in Erinnerung geblieben sind und oft zitiert werden:

 

„Mehr Licht!“

Johann Wolfgang von Goethe

 

„Jeder muss Opfer bringen.“

Otto Lilienthal nach seinem Flugzeugabsturz

 

„All mein Besitz gegen einen einzigen Moment mehr Zeit.“

Königin Elisabeth I.

 

„Da gibt es nichts zu weinen.“

Konrad Adenauer

 

„Der muss anhalten. Er wird uns sehen.“

James Dean

 

,,O Kriton, wir sind dem Asklepios einen Hahn schuldig, entrichtet ihm den, und versäumt es ja nicht.

Sokrates

 

,,Ich versinke, ich versinke„.

Kaiser Wilhelm der II.

 

,,Störe meine Kreise nicht!“

Archimedes

 

,,Auch du, mein Sohn Brutus?“

Caesar

 

Tja, da werde ich wohl schlecht aussehen. Aber immerhin – das Internet vergisst ja bekanntlich Nichts! Also dieser Blog wird irgendwo in den Untiefen des Netzes überleben und vielleicht nicht meine letzte Worte sein, aber unauslöschlich. Förschterlich!!! – würde der echte Frankfurter hier sagen! 🙂

Vielleicht ist es aber doch gut, gelegentlich über das nachzudenken, was man da so den ganzen Tag von sich gibt. Man könnte zumindest den wichtigsten Menschen in seinem Leben ab und an mal sagen, wie wichtig sie Einem sind und dass man Sie liebt. Es könnte keine zweite Chance geben!

Ich schließe meinen heutigen und letzten Beitrag für dieses Jahr mit den ultimativen letzten Worten:

„Es ist vollbracht.“

Jesus von Nazareth